Rückblick auf die IAA 2025

Dieses Jahr hat die Internationale Automobilausstellung mehr Platz denn je in der Münchner Innenstadt eingenommen. Größer als zuvor waren auch die ausgestellten Luxus-SUVs und die Präsenz der Bullen, welche die Greenwashing-Show des Autokapitals zu schützen versuchten.

Im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2023, in denen es mehrere Aktionsbündnisse und große bundesweite Mobilisierungen gab, sind die Proteste in diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen.

Doch wir haben uns nicht von dem Schwächeln der Klimabewegung demotivieren oder von der hohen Polizeipräsenz und Überwachung einschüchtern lassen. Anstatt an dem Versuch festzuhalten, in der aktuellen Situation große Massenaktionen in München zu starten, haben wir uns an neuen kreativen Aktionsformen ausprobiert und unsere Inhalte in anderen Formen in der Stadt präsent gemacht.

Bei unserem Infostand im Mobilitätswendecamp im Luitpoldpark sind wir mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Bei mehreren Vorträgen und Workshops haben wir unsere Kritik an dem bestehenden kapitalistischen System weitergeben können und insgesamt haben wir das Camp und die Proteste mit unseren Inhalten maßgeblich geprägt.

Vor allem zu unserer Zeitung gegen die IAA, die wir in der ganzen Stadt verteilt haben, bekamen wir viel positives Feedback! Auch wenn die IAA jetzt vorbei ist, lohnt es sich immer noch einen Blick hineinzuwerfen.

Hier könnt ihr die Zeitung herunterladen

 

Überblick zu unseren Aktionen

Im folgenden gibt es noch einen kleinen Überblick zu unseren Aktionen. Weitere Bilder und genauere Details findet ihr auf unserem Instagram Kanal klimatreffen_muc.

Samstag vor der IAA

Bereits am Samstag vor dem offiziellen Beginn haben wir mit einer kleinen aber selbstbestimmten und ausdrucksstarken Sponti die Baustellen der Open Spaces besucht und die Enteignung der Autokonzerne gefordert.

Donnerstag

Am Donnerstag haben wir den Brunnen auf dem Open Spaces am Geschwister-Scholl-Platz mit einem biologisch abbaubaren Farbstoff eingefärbt. Die Securitys und Zuschauer staunten nicht schlecht, als der Brunnen nach und nach in einem hell leuchtenden Grün erstrahlte.

Zusammen mit einem riesigen Banner aus einem Fenster der Universität haben wir so das Greenwashing der IAA angekreidet. Mit den Jahren ist es immer offensichtlicher geworden, dass es den Inhabern der Autokonzerne nicht um wirkliche Lösungen für klimafreundliche Mobilität, sondern nur um kurzfristige Profite geht, welche sie momentan noch mit den immer größer werdenden Luxuskarren einfahren.

Freitag

Am Freitag sind wir mit einigen Leuten aus dem Camp zu einem Spaziergang aufgebrochen und haben dabei die Stadt mit Sphühkreide, Stickern und Plakaten verschönert.

Samstag

Die Demonstration am Samstag war mit ca. 1500 Teilnehmer:innen gut besucht. Selbst gedichtete Lieder gegen die IAA und ein Bannerdrop am Rand der Demo haben für super Stimmung in unserem Block gesorgt.

Bei einer kleine Aktion auf der Ludwigstraße haben wir gleich neben den Open Spaces die Autokonzerne symbolisch „platzen“ lassen. In unseren Reden und beim Verteilen unserer Zeitung haben wir immer wieder klar gemacht, dass sich unser Protest nicht gegen die Besucher:innen der Messe oder gegen die Beschäftigten in der Automobilbranche richtet, sondern gegen das zerstörerische Wirtschaftssystem des Kapitalismus.

Fazit

Insgesamt war die Woche trotz der zunehmenden Repression der letzten Jahren und der zahlenmäßigen Überlegenheit der Polizei gefüllt mit vielfältigen Protesten. Es war gar nicht einfach den Überblick über Alles zu behalten, weil jeden Tag mehrere Aktionen von verschiedenen Gruppen gestartet wurden.

Das Camp im Luitpoldpark haben wir als Ort des Zusammenkommens sehr geschätzt. Angesichts der aktuellen zahlenmäßigen Schwäche der Klimabewegung in Deutschland bleibt es jedoch abzuwarten, wie die Proteste gegen die IAA in den folgenden Jahren aussehen werden.

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