
Die SWM fahren derzeit eine groß angelegte Werbekampagne, mit dem Ziel, nachhaltig zu erscheinen. Doch das ist Greenwashing! Windparks im Ausland sollen die Unmengen an CO2 aus Heiz- und Gaskraftwerken hier in der Stadt reinwaschen und die Klimafolgetoten kaschieren! Als wir in den letzten Jahren Nachhaltigkeit von den SWM eingefordert und versprochen bekommen haben, sind wir außerdem nicht davon ausgegangen, dass das für die Stadtwerke bedeutet, grünen Kolonialismus zu betreiben! Obwohl die indigenen Sami einen wichtigen Rechtsstreit gegen die illegalen Windparks der SWM gewonnen haben, laufen die Windturbinen weiter und verunmöglichen ihre Lebensweise auf ihrem angestammten Land bis hin zur Vertreibung der Menschen! Wir finden, die Münchner:innen sollten wissen, wie ihr Strom produziert wird – denn die Werbekampagne ist vollkommen irreführend.
Die SWM ist noch immer eines der Unternehmen mit dem größtem CO2 Ausstoß in München: Mit etwa 3.500.000 t CO2e aus Gas- und Kohle (2023) und einer voraussichtlichen CO2e-Menge von 84 Mio. t bis zur Münchner Klimaneutralität verursacht die SWM mehrerer Milliarden Euro an Umweltschäden und damit Tausende an Klimafolgetoten jährlich. Um die Tragweite zu verstehen: Das restliche CO2-Budget Münchens nach den Pariser Klimazielen war 2022 noch etwa 55 Mio. t – doch das 1,5-Grad-Limit gilt bereits als überschritten. Diese Emissionen stammen zum größten Teil aus Münchner Heizkraftwerken, welche primär für die Versorgung von den Münchner Kund:innen zuständig sind. Das heißt, Kund:innen bei den SWM bekommen immer noch keinen klima-neutralen Strom.

Die Rechnung der Stadtwerke geht nur auf, da überall in Europa große Erneubare–Projekte auf aggressive Weise gefördert wurden, die nur Strom für die Regionen vor Ort produzieren. Dadurch vernachlässigte die SWM über die letzten Jahren immer mehr den Aufbau von regionalen Erneuerbaren–Energie–Projekten. So gibt es immer noch nur zwei Windräder im Münchner Umland von der SWM, welche auch nur minimalen Anteil an der gesamten Energie-Erzeugung ausmachen.
Des Weiteren sind die Windkraft-Projekte der SWM extrem problematisch. Der Windpark Fosen in Norwegen bzw. das Projekt mit dem Namen Sørmarkfjellet befindet sich auf dem Gebiet des indigenen Volkes der Sámi. Die Sámi sind das letzte in Europa lebende indigene Volk. Sie leben zum Teil nomadisch und ihre Überlebensgrundlage basiert auf der Rentierzucht. Doch durch die Windkrafträder ist ihre nomadische Lebensweise kaum noch möglich: die Rentiere trauen sich nicht an den Windrädern vorbeizulaufen.
Damit stellen die Windkrafträder für die Sámi eine Art physische Mauer dar – teilweise müssen sie teuer und gegen die Tierschutz-Grundsätze der Sámi mit Helikoptern unter noch mehr Angst an den Windrädern vorbeigedrängt werden.

Das führt dazu, dass hunderte Jahre alte Migrationsrouten gestört und die Sámi daran gehindert werden, verwandte Gemeinschaften wiederzusehen. Deswegen bekamen die Sámi Recht mit ihrer Klage gegen und das Gericht forderte die Betreiber des Windparks, unter denen auch die SWM ist, auf 151 Windräder wieder abzubauen. Dies war ein Riesenerfolg für die Sámi, doch bis heute wurde noch kein einziges Windrad wieder abgebaut oder gar abgeschaltet.

Camilla, eine Sámi, sagt dazu: „The reindeerherders did not want the turbinepark, but still SWM built it without a legal concession, what led to a human rights violation. As solution the Fosen Sámi and reindeer were to be Forcefully replaced to another mountain. No such alternative solution has been achieved, and so the there is still an ongoing violation of human rights.“