Tausende gegen die Wehrpflicht

Am Donnerstag und Freitag sind wir von AKM & dem Offenen Antikapitalistischen Klimatreffen als Teil des „NEIN zur Wehrpflicht“ Bündnisses auf die Straßen gegangen, um gegen die Einführung des Wehrdienstes zu protestieren. An dem Bündnis beteiligten sich 20 linke, soziale, Jugend- und Gewerkschaftsgruppen, die sich gegen die Entscheidung am 5.12. zur Wiedereinführung des Wehrdienstes wehrten. So folgten am Donnerstag-Abend etwa 2000 mehrheitlich junge Menschen dem Demoaufruf und am Freitagmittag etwa 2500 dem Aufruf zum Schulstreik.

Dabei reihten sich viele in unseren Block mit dem Thema „Die Reichen wollen Krieg, die Jugend eine Zukunft“ ein. Der Protest war von einer sehr kämpferischen Stimmung, mit lautstarken Parolen und mehrfachen Grenzüberschreitungen wie Pyrotechnik und Feuerwerken gekennzeichnet.

Auch die Schüler:innen-Antifa beteiligte sich an unserem palästinasolidarischen Block. Mit dabei war ein überdimensionierter Pappe-Merz mit der Aufschrift „Also Kinder, wer würde von euch gerne an der Ostfront sterben?“ (in Solidarität mit dem Schüler Bentik, der wegen eines ähnlichen Memes mit Repressionen konfrontiert wurde) und einem Pappe-Panzer, der vor Ort zerstört wurde.

Es gab verschiedene Reden, unter anderem von Gewerk-schafter:innen, von Trambahnfahrern, die sich weigern mit der Bundeswehrtram Werbung für Krieg durch den öffentlichen Raum zu fahren, von jungen betroffenen Menschen, vom Schulstreikkomitee und von einem Kriegsdienst-verweigerer der DFG-VK.

 

 

 

In den Reden wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass der nun ins Gesetz gegossene Wehrdienst eben nicht wirklich freiwillig ist, weil gerade arme Jugendliche angesichts der sozialen Kürzungen oft keine andere Wahl haben werden und andererseits weil der Zwang zum Dienst an der Waffe bereits in das Gesetz eingeschrieben ist, sollten nicht genügend junge Menschen töten und getötet werden wollen.

 

 

 

Dieses Gesetz raubt uns unsere Selbstbestimmung. Statt kritischem Denken steht nun militärischer Drill und Gehorsam im Vordergrund. Darüber hinaus wurde immer wieder gegenübergestellt, was dieser Staat Jugendlichen und jungen Menschen in den letzten Jahren geboten hat: Klimakrise, Sozialkürzungen, marode Schulen, immer teurere Mieten, unbezahlbare Führerscheine, Perspektivlosigkeit, kein Ausblick auf eine Rente – und dafür sollen wir nun im Krieg unser Leben riskieren? Obwohl viele Demo-Teilnehmenden noch sehr junge Schüler:innen waren, war klar, dass diese Kriege nicht in ihrem Interesse geführt werden würden, sondern im Interesse des Kapitals stehen.

Die DFG-VK rief deshalb dazu auf, den Wehrdienst massenhaft zu verweigern und das Bündnis machte klar: Dieser Protest ist nur der Auftakt einer Bewegung, die nicht einfach hinnehmen wird, was mit uns jungen Menschen passieren soll. Wir werden nicht im Graben für ihre Interessen sterben!

Schreibe einen Kommentar