Heute waren wir vor der SWM-Zentrale um gegen die gestiegenen Fernwärmepreise und den verzögerten Geothermieausbau zu protestieren. Hierfür haben wir bei einer interaktiven Aktion selbtbeschriebene Plakate mit Forderungen von Passant:innen und Beschäftigten aufgehangen und Flyer verteilt. Dabei haben wir den Mitarbeiter:innen auch Solidarität in der bevorstehenden TVöD-Verhandlungen ausgesprochen.
Die Stadtwerke haben in den letzten zwei Jahren die Preise für Fernwärme verdreifacht und für Strom verdoppelt. Sie begründen dies mit der aktuellen Gaskrise. Der Vergleich mit anderen Städten, die bei höherer Gas-Abhängigkeit niedrigere Preise aufrufen, zeigt aber, dass es allein um Pofite geht. Das Argument, Gas sei eben inzwischen so teuer, verschleiert doch die Versäumnisse der Stadtwerke: Wenn sie den Ausbau der Geothermie nicht so verschleppt hätten, wäre nun auch die Fernwärme billiger und nachhaltiger. Sie werben zwar ständig mit ihrer Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien aber in Realität war es für sie bisher profitabler auf fossile Energieträger zu setzen.
Das zeigt sich auch beim Thema Strom:
Wenn die Stadtwerke mit 90% Ökostrom für München werben statt der wahren 7%, dann handelt es sich um pures Greenwashing! Es wird Zeit, zu benennen, was wirklich Sache ist: Durch die Verbrennung von Steinkohle und fossilem Gas werden nicht nur Menschen in anderen Ländern brutal ausgebeutet, sondern auch die Klimakrise verschlimmert.
Dieses Vorgehen zeigt uns die Systemzwänge im Kapitalismus auf:
Es wird eben NICHT nach unseren Bedürfnissen gewirtschaftet, sondern nach Überlegungen, was profitabler ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es sich bei der SWM um einen staatlichen Konzern handelt!
Was das bedeutet, haben uns die 50-Grad-Hitzewellen mit anschließenden Überschwemmungen in Pakistan dieses Jahr gezeigt, bei denen Tausende gestorben sind. Es wird Zeit, dass die Energiesysteme nicht mehr der kapitalistischen Logik unterworfen sind. Darum fordern wir die Vergesselschaftung der Stadtwerke! Wir wollen ein System schaffen, in dem wir gemeinsam nach unseren Bedürfnissen entscheiden, was auf welche Weise produziert wird. Nur so stoppen wir die Klimakrise und stellen sicher, dass unsere Wohnungen auch im Winter warm bleiben!