Vom 23. bis zum 28. September wird es im rheinischen Braunkohlerevier wieder Massenaktionen von Ende Gelände geben. Es werden Bagger und Gleise besetzt und blockiert, um so gegen die Zerstörung unserer Zukunft zu Gunsten von RWE und Co zu protestieren. Auch wir beteiligen uns an den Aktionen im Rheinland und schließen uns den Protesten an. Ergänzend zu den Forderungen von Ende Gelände haben wir uns selber inhaltliche Gedanken zum Thema Kohleausstieg gemacht.
Die Kohlekonzerne und Politiker*innen schieben als Ausrede für den viel zu späten Kohleausstieg (neben der Versorgungssicherheit) vor allem den Erhalt von Arbeitsplätzen vor. Sie tun so, als würde die Klimabewegung den Kohlekumpels die Schuld für den Klimawandel geben, während RWE & Co angeblich heldenhaft für ihre Arbeitsplätze kämpfen. Doch das ist eine bewusste Verschleierung.
Natürlich ist ein Verhindern des totalen Klimakollapses auch im Interesse der Arbeiter*innen von RWE. Aktionär*innen mit Millionenvermögen können sich im schlimmsten Fall immer noch auf ein bewohnbares Fleckchen am anderen Ende der Welt absetzen. Der Rest der Gesellschaft wird die Folgen des Klimawandels hingegen aushalten müssen. Erste Folgen des menschengemachten Klimawandels sind auch in Deutschland schon heute spürbar.
Aber auch sonst haben Konzerne selten die Interessen ihrer Belegschaft im Sinn. Sie interessiert nur ihre Profitmaximierung. Von den millionenschweren Entschädigungszahlungen aus dem Kohle-„Ausstiegs“-Gesetz kommt kaum etwas bei den Beschäftigten an. Und in der Vergangenheit hatte RWE auch noch nie Skrupel, massenhaft Leute zu entlassen, wenn es mal schlechter lief.
Die Beschäftigten wollen: Respekt und Jobsicherheit. Konzerneigentümer*innen, Aktionär*innen und Manager*innen wollen: ihre Rendite maximieren. Am einfachsten geht das dadurch, Leuten weniger Geld zu bezahlen oder Stellen zu streichen. Diese Interessen sind nicht miteinander vereinbar. Gleichzeitig können wir aber erkennen: wir, seien wir nun Krankenpfleger*innen, Studierende, Schüler*innen oder Busfahrer*innen, haben im Grunde die gleichen Interessen wie die Belegschaft, die jetzt noch in der Braunkohlegrube arbeitet. Wir alle wollen eine lebenswerte Zukunft ohne dreckige Kohle, ohne Konkurrenzkampf um Jobs und ohne Kapitalismus.
Wir müssen der Spaltung von Beschäftigten und Klimabewegung entgegentreten. Wir müssen für Alternativen kämpfen, in der jede und jeder von uns sich entfalten und ein gutes Leben führen kann, ohne für Lohn den Klimawandel befeuern zu müssen. Den Kampf gegen die Klimakrise und den Kapitalismus können wir nur gemeinsam gewinnen. Schließen wir uns zusammen, seien wir solidarisch und packen es an!
Wenn ihr mit uns in die Aktion fahren wollt, schreibt uns eine Email an: antikapitalistisches-klimatreffen(at)riseup.net oder kommt im Barrio Olga Benario vorbei. Dort gibt es Tickets für die Fahrt zu kaufen.