Flashmob zu Energiepreisen

Heute haben wir in einem Flashmob am Stachus gezeigt, was wir den Energiekonzernen derzeit zu verdanken haben:

Nicht weit von hier, 150 Meter in diese Richtung, sitzt die Münchner Filiale von Blackrock, dem weltgrößten Finanzier und Profiteur fossiler Energiekonzerne. Diese Konzerne haben uns, der lohnabhängigen Bevölkerung, viel zu verdanken. Nicht nur zahlen wir ihnen regelmäßig Milliardenbeträge dafür, dass sie weiter das Klima zerstören. Diesen Winter gibt es sogar zusätzlich eine Umlage, die nochmals Milliarden direkt aus unseren Taschen auf die Konten der Kapitalist*innen schiebt.

Danke an RWE, BP, Shell, Exxon, Total und Konsorten, dass ihr die Energiepreise verdreifacht und eure Profite so um etwa das gleiche Maß steigert. Danke für kalte Wohnungen und leere Kühlschränke. Danke für die Freiheit zu entscheiden, ob man im Winter hungern oder frieren will.

Danke, liebe Energiekonzerne, für die Klimakrise, die wir ohne euch nicht hätten. Für Hitze, Dürre, Überflutungen, Stürme, für Waldbrände und ausgetrocknete Flüsse. Für die Zerstörung der Heimat von Milliarden Menschen. Danke, dass ihr mit euren Lakaien in den Regierungen weltweit im letzten halben Jahrhundert Studien gefälscht und Aufklärung verhindert habt. Danke, dass ihr so unsere weitere Abhängigkeit von fossilen Energien – also euch – sichergestellt habt.

Danke Olaf Scholz, dass du auch heute mit neuen LNG-Terminals diese Abhängigkeit für die nächsten 20 bis 30 Jahre zementierst. Danke für den Neokolonialismus, wenn mit unserem Geld und für den Profit der Konzerne immer weiter neue natürliche Ressourcen in Afrika, Asien und Südamerika ausgebeutet werden, und dadurch unsägliches Leid der dortigen Bevölkerungen verursacht wird.

Danke Siemens Energy, dass ihr das mit euren Turbinen, Generatoren, Pumpen und anderen Maschinen erst ermöglicht und dafür die Vertreibung und Ermordung Tausender Menschen, vor allem Indigener, unterstützt.

Danke, Christian Lindner, dass du uns vorbetest, höhere Steuern auf die Gewinne der Energiekonzerne würden nur der Wirtschaft schaden, denn mit „Wirtschaft“ meinst du immer „Profit der Reichsten“. Danke, dass ihr lieber weiter die schröpft, die eh schon zu wenig haben, und die, die im Luxus leben, weiter entlastet.

Danke liebe Kapitalist*innen, dass ihr jeden sich bietenden Spielraum nutzt, uns jeden letzten Cent aus der Tasche zu ziehen. Danke, dass ihr uns zeigt, dass Kriege nicht nur Verlierer kennen. Denn gerade verdienen sich Energie- und Rüstungskonzerne eine goldene Nase.

Danke, liebe Industrieverbände, dass ihr eher Hundertausenden in ihren Wohnungen frieren lassen wollt, als in Krisenzeiten unnötigen Luxus wie die Produktion von SUVs und 15-Minuten-Flugreisen einzustellen. Danke, dass ihr schon heute jedes Jahr 300.000 Haushalten den Strom abdrehen lasst, weil sie eure Rechnungen nicht begleichen können.

Danke, dass Energie sparen für euch heißt, dass sich die Armen keine Energie mehr leisten können. Oder anders gesagt: Danke für „Der Markt regelt das.“

Wie jede Krise zeigen auch die aktuelle Energiekrise, die Gasumlage und Rettung von Uniper wieder die Logik des Kapitalismus auf: Dieser Staat kann nicht anders, als Gewinne von Kapitalist*innen und Großkonzernen zu schützen. Nichtendenwollende Umweltzertörung wird dafür willentlich in Kauf genommen und wenn die unausweichliche Krise kommt, werden die Verluste auf die Bevölkerung abgeladen. 

Unsere Dankbarkeit kann sich nur in einer Form zeigen: Wir müssen die Kapitalist*innen enteignen und die Konzerne vergeselleschaften. Wir müssen die Produktion statt an den Profiten der Reichsten an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten – auch nach einer lebenswerten Zukunft. Nur so ist soziale und Klimagerechtigkeit möglich.

ONE SOLUTION! – REVOLUTION