LÜTZERATH VERTEIDIGEN

Tag X ist gekommen.

Seit Montag beginnen die Räumungsarbeiten in und um Lützerath durch die Polizei und den Energiekonzern RWE. Dieses Dorf soll abgerissen werden um die Kohlevorkommen darunter abzubaggern für den Profit von eben jenen Konzern, der vor garnicht all zu langer Zeit dafür bekannt geworden ist, den Hambacher Forst roden zu wollen.

Damals konnten Klimaaktivist:innen das verhindern und auch dieses Mal werden sich Menschen der Umweltzerstörung entgegen setzen. Denn nicht nur werden die Einwohner:innen Lützeraths für RWEs Interessen enteignet; sollte die Kohle mal in den Kraftwerken verbrannt werden kann Deutschland das 1,5 Grad-Ziel endgültig nicht mehr einhalten.

@Thomas Vonier

Heute Abend haben wir eine kämpferische Eildemonstration mit 300 Teilnehmer:innen abgehalten, die am Rathaus mit Vorträgen von Ende Gelände, FFF und der Grünen Jugend gestartet und anschließend zur Blackrock-Zentrale gelaufen ist, wo es noch Reden von Greenpeace und uns zu hören gab.

Blackrock ist Großaktionär bei RWE und profitiert somit massiv von der Zerstörung Lützeraths. Auch abseits davon ist das Unternehmen nicht so „grün“ wie behauptet. 85 Milliarden flossen 2021 in die Kohleförderung und auch in andere fossile Energieträger wird fleißig investiert trotz der Ankündigung 2020 in Zukunft nurnoch in nachhaltige Unternehmungen Geld stecken zu wollen.

@Thomas Vonier

Grünen Kapitalismus kann es in einem Wirtschaftssystem, wo Wachstum und Konkurrenz an vorderster Stelle stehen nicht geben. Unternehmen wie RWE und Blackrock werden jedes Bisschen Kohle, Gas und Öl fördern und verheizen, solange sie sich davon enorme Gewinne erhoffen. Zum einem um ihre Eigentümer:innen und Aktionär:innen mit steigenden Profiten und Dividenden zu beglücken, zum anderem um nicht von konkurrierenden Firmen auf dem Markt verdrängt zu werden.

@Pool Media MUC

Auch auf die Ampel-Regierung ist kein Verlass. Während sich die Grünen vor ihrer Regierungszeit noch für den Erhalt Lützeraths ausgesprochen haben, wurde letztes Jahr das Dorf von Robert Habeck und Mona Neubaur gegen einen vorgezogenen Kohleausstieg 2030 eingetauscht. Die Kohle schneller zu verfeuern anstatt auf erneuerbare Energien zu setzen, kann und darf allerdings nicht die Lösung sein!

@Thomas Vonier

Klimagerechtigkeit kann im Kapitalismus niemals aus den Parlamenten oder Konzernbüros kommen – Sie muss von uns erkämpft werden – auf den Straßen und in den Betrieben!

Titelbild: @Pool Media MUC