„Der Lucas-Plan – Umwelt und Arbeitskampf vereint“ Online-Veranstaltung

Am 5 Mai, um 19:00, im Stream auf barrio-benario.de/online-barrio

Als in den 70er-Jahren der Konzern Lucas Aerospace mehrere Werke schließen wollte, entschieden seine Beschäftigten, sich zu wehren – und einen Ausstieg aus der Rüstungsproduktion zu erzwingen. Sie entwarfen den Lucas Plan: ein von den Arbeiter*innen bei Lucas Arospace entwickeltes Konzept, das zeigt, was in ihrem Werk alternativ produziert werden könnte.

150 gesellschaftlich nützliche und umweltpolitisch wünschenswerte Produkte, entwickelt von den Arbeiter:innen des Konzerns. Für diese neue Produktion kämpfte die Belegschaft – unterstützt von der Umweltbewegung. Die Geschichte des Lucas Plans zeigt, welche Stärke in einem Zusammenschluss von Umwelt- und Arbeiter:innenbewegung liegen kann. Können wir auch heute noch etwas daraus lernen? Und: Wie könnten Kämpfe für eine alternative Produktion heute zB in der Automobilindustrie aussehen?

Ein Online-Vortrag mit anschließender Austausch- und Fragenrunde mit der Britischen Soziologin und Aktivistin Hilary Wainwrigh, Autorin von “The Lucas Plan, A New Trade Unionism in the Making?”.

(Veranstaltung auf Englisch)

NoIAA-Bündnis vorgestellt!

Heute wurde auf dem Marienplatz mit einer öffentlichen „Greenwashing“-Performance und satirischen Ausstellung das Münchener Bündnis gegen die IAA vorgestellt. (IAA = Internationale Automobilausstellung, die im September im München stattfinden soll). Auch wir werden uns an den Protesten beteiligen und arbeiten schon jetzt fleißig zum Thema, und planen wie wir die Automobilindustrie am besten und gemeinsam mit den Beschäftigten angehen können.

Homepage des Bündnisses

Wir haben auch eine Rede auf der Kundgebung gehalten, die findet ihr hier:

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Global Climate Strike: Kein Bock auf leere Worte, Klimawandel und Kapitalismus!

Vor mehr als fünf Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Darin haben die Regierungen die Reduzierung des CO2-Ausstoßes versprochen. In den Jahren danach sind Millionen Menschen auf die Straße gegangen, um für eine wirklich klimagerechte Welt zu kämpfen. Doch seitdem ist wenig passiert. In Europa stehen neue Hitzerekorde für den Sommer bevor und in anderen Teilen der Welt sind lebensgefährliche Umweltkatastrophen längst an der Tagesordnung. Deshalb gehen wir weiter auf die Straße: Am 19. März wird ein globaler Klimastreik unter dem Motto #NoMoreEmptyPromises stattfinden „Global Climate Strike: Kein Bock auf leere Worte, Klimawandel und Kapitalismus!“ weiterlesen

Klimabewegung und Beschäftigte der Automobilindustrie – gemeinsam für die Verkehrswende!

In den letzten Tagen sind Aktivist*innen vom Klimatreffen früh aufgestanden, um vor den Toren vom BMW-Werk im Münchener Norden Flyer zu verteilen. Warum? In der Automobilindistrie stehen große Umbrüche an. Und um die Klimakrise abzuwenden, müssen wir so schnell wie möglich eine Verkehrswende einleiten – weg vom fossilen Treibstoffen und Individualverkehr, hin zu erneuerbaren Energiequellen und kollektiven Lösungen.

Und wir sind überzeugt: diese radikale Wende werden wir nur durchsetzen und sozial gestalten können, wenn wir uns mit den betroffenen Beschäftigten zusammen tun und gemeinsam dafür kämpfen. In diesem Jahr wird das Thema besonders wichtig, denn im September soll die größte Automobil-Messe der Welt, die IAA, in München stattfinden. Ein Event, bei dem sich die Autoindustrie durch Greenwashing als umweltfreundlich präsentieren will, während sie weiter Ressourcen und das Klima für Profit zerstört.

Wir hoffen, dass wir im Vorfeld mit den Kolleg*innen von BMW ins Gespräch kommen können, um gemeinsame Forderungen aufzustellen und Perspektiven zu entwickeln. Hier der Flyertext, den wir verteilt haben:

Liebe Kolleginnen und Kollegen von BMW,

wir sind Klimaaktivst*innen aus München und möchten mit euch ins Gespräch kommen. Denn: in den nächsten Monaten und Jahren werden viele Kämpfe auf uns zukommen – und es ist wichtig, dass wir uns in diesen
verbünden. Oft wird es so dargestellt, als hätten die Klimabewegung und die Beschäftigten der Automobilbranche unterschiedliche Interessen. Als
würde die Klimabewegung den Beschäftigten ihre Arbeitspätze wegnehmen wollen.

Das ist nicht wahr, sondern ein Versuch, uns gegeneinander auszuspielen.

Aktuell befindet sich die Automobilbranche in einer Krise. Einer Krise, die sich schon jetzt in immer mehr Leiharbeit und niedrigem Lohnwachstum niederschlägt. Und einer Krise, die sich noch verstärken wird. Auch der Umbau zur E-Mobilität wird Arbeitsplätze kosten. Nach Berechnungen der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität für die Bundesregierung wird dieser Umbau den Wegfall von 410.000 Arbeitsplätzen in der Automobilproduktion mit sich bringen. Im Kampf gegen all diese Entwicklungen können und wollen wir eure Verbündeten sein.

Wir können nicht leugnen, dass eine massive Reduzierung des Autoverkehrs notwendig ist. Die Klimakrise bedroht uns alle. Wir werden uns angesichts immer häufigerer Naturkatastrophen wie Stürme, Dürren oder Überschwemmungen nicht leisten können, uns ein nettes Plätzchen am anderen Ende der Welt zu sichern. Im Gegensatz zu Millionär:innen, die sich ihren Wohnsitz aussuchen können.

Deswegen wollen wir uns mit euch zusammentun – und gemeinsam für eine Konversion der Automobilindustrie kämpfen.

Konversion, das heißt: Eine Umstellung der Produktion auf andere Produkte.

In den letzten Jahrzehnten hat es in Krisen immer wieder Kämpfe für die Konversion der Automobilindustrie gegeben. Es war vollkommen klar: Man kann in industriellen Werken auch andere Dinge herstellen als Autos.

Ein Beispiel für Konversion von unten bietet Lucas Aerospace. 1975 sollten bei diesem britischen Rüstungskonzern massenhaft Leute entlassen werden. Aber die Beschäftigten wehrten sich: Entwickler:innen, Mechaniker:innen und Arbeiter:innen aus 13 Fabriken des Konzerns setzen sich zusammen und entwarfen einen „alternativen Unternehmensplan“: eine Liste mit 150 Produkten, die für die Gesellschaft nützlich sind und die mit ihrem Wissen in ihren Werken hergestellt werden könnten. Das Ziel: demokratisch darüber zu entscheiden, was produziert werden soll – und alle Entlassungen zu verhindern.

Wir glauben: Wir brauchen einen solchen Plan für die Automobilindustrie.

Aktuell ist eine Zeit der Umbrüche. Auch und gerade in der Automobilindustrie. Wie die Zukunft aussieht, hängt von uns allen ab. Wir wollen gemeinsam mit euch Konversionslösungen entwickeln. Denn bislang wird über solche Lösungen kaum gesprochen. Aber sie sind nötig.

Wir bitten euch: Meldet euch bei uns. Wir wollen euch in euren Kämpfen gegen Leiharbeit, für Arbeitszeitverkürzung und für höhere Löhne unterstützen. Und vor allem: Mit euch für eine Demokratisierung der
Produktion kämpfen. Denn wir sind überzeugt, dass die kommenden Umbrüche auf eine Art gelöst werden können, die weder Arbeitsplatzverluste, noch eine Verschärfung der Klimakrise bedeuten.

Wenn ihr mit uns einen gemeinsamen Weg zur Konversion der Automobilindustrie entwickeln wollt, schreibt uns gerne eine Nachricht:

Telegram: t.me/klimatreffen_muc
E-Mail: antikapitalistisches-klimatreffen@riseup.net

Statement zum Demo-Verbot: Wir lassen uns nicht einschüchtern!

Wir wollten heute gemeinsam mit Fridays for Future, Students for Future und Ende Gelände bei dieser Demo gegen die Rodung im Danni und die massive Polizeigewalt nach der Startkundgebung hier am Stachus über das Grünen-Büro durch die Innenstadt zum Marienplatz laufen. Das hatten wir dem Kreisverwaltungsreferat vor mehreren Wochen angemeldet. Am Mittwoch spät abends kam dann vom KVR das Verbot der Laufdemo. „Statement zum Demo-Verbot: Wir lassen uns nicht einschüchtern!“ weiterlesen

Aufruf: Unser Zusammenhalt gegen die Staatsgewalt

Immer noch besetzen Aktivist*innen standhaft den Dannenröder Forst, der im Interesse von Konzernen wie Ferrero für die A49 weichen soll. Seit Oktober wird der Wald von der Polizei geräumt. Sie gehen dabei äußerst gewalttätig vor, setzen unter anderem Wasserwerfer bei Minusgraden ein oder schneiden Sicherungsseile durch, was schon zu schweren Verletzungen geführt hat. Und das alles, damit mitten in der Klimakrise eine neue, unnötige Autobahn gebaut werden kann, damit Großkonzerne Profite machen können. „Aufruf: Unser Zusammenhalt gegen die Staatsgewalt“ weiterlesen

Ob Corona oder Klimakrise: Scheiß auf ihre Profite!

Letzten Freitag waren wir vor verschiedenen Schulen und haben Flyer zum Thema „Ob Corona oder Klimakrise: Scheiß auf ihre Profite“ verteilt. Die Regierung kümmert sich lieber um Wirtschaftsinteressen als tatsächlich wirksame Maßnahmen gegen Corona oder die Klimakrise zu erlassen. Im Folgenden findet ihr den ganzen Flyertext.

Die Corona-Pandemie ist allgegenwärtig, die Infektionszahlen sind hoch wie nie und die Bundesregierung versucht, darauf mit Maßnahmen zu reagieren. Es gibt einen sogenannten „Lockdown lite“. Die Gastronomie und Freizeitangebote werden zurückgefahren bzw. vollständig eingestellt. Doch nicht alles unterliegt diesen Bedingungen: Die Menschen müssen weiter zur Arbeit gehen, Läden werden offen gehalten und wir Schüler*innen müssen weiter in überfüllten Klassenzimmern lernen.

Die Entscheidung, welche Bereiche offen gelassen werden und welche geschlossen, hat wenig mit Infektionsgefahr zu tun. Das bestätigen auch Expert*innen: die Gefahr sich anzustecken ist in einem Klassenzimmer nicht kleiner als im Kino. Wir setzen uns im Großraumbüro ähnlichen Situationen aus wie im Restaurant. Die Entscheidung wird auch nicht danach getroffen, was unseren Bedürfnissen entspricht: Kultur und Unterhaltung wären gerade in diesen schwierigen Zeiten für viele Menschen eine Unterstützung, während niemand gerade noch mehr unweltschädliche Autos braucht, die aber weiterhin produziert werden. Nein, die Entscheidungen werden größtenteils danach getroffen, was „die Wirtschaft“ am Laufen hält. Damit sind meist große Konzerne gemeint, deren Profite gerettet werden sollen. In unserem System bedeutet Stillstand nämlich automatisch: Krise. Ohne Wachstum geht’s bergab. Das ist ziemlich absurd: es wird nicht das produziert, was Menschen wirklich brauchen, sondern das, was Profit verspricht.

Und was ist mit den Schulen? Damit Firmen weiter produzieren können, brauchen sie ihre Angestellten. Damit die Kinder währenddessen betreut sind, müssen die Schulen und Kitas offen bleiben. Die Begründung, das wäre nötig, weil sonst Probleme im Sozialleben vieler Familien  verschärft werden, ist eine heuchlerische: auch vor der Pandemie wurden zu kleine Wohnungen, patriachale Strukturen oder Kinderarmut nicht bekämpft. Plätze in Frauenhäusern waren im ersten Lockdown Mangelware, während Luxushotels leer standen. Auch die vielbeschworene Bildung ist kaum Priorität der Politik, wie wir an maroden Schulgebäuden, Lehrer*innenmangel und Bildungsungerechtigkeit sehen können. 2020 gibt Deutschland mehr für das Militär aus, als für Bildung, Forschung und den gesamten Gesundheitssektor zusammen! Auch jetzt fehlt es an vernünftigen Konzepten zum Infektionsschutz: weder wurden währende der Sommermonate Luftfilteranlagen in die Schulgebäude gebaut, noch gibt es gute Hygienekonzepte oder funktionierende Lösungen für Online-Unterricht.

Schuld sind aber nicht ein paar Politiker*innen, die falsche Entscheidungen treffen. Die Probleme liegen im kapitalistischen System: einem System, das auf Konkurrenz und Profit aufgebaut ist. Die deutsche Politik versucht, für deutsche Konzerne möglichst günstige Bedingungen zu schaffen, denn diese stehen im internationalen Wettbewerb mit anderen Konzernen. Staaten konkurrieren über ihre Wirtschaftsmacht um Einfluss, und ein harter Lockdown wäre schlecht fürs Geschäft.

Ähnlich wird in der Klimakrise verfahren: obwohl offensichtlich ist, dass der Klimawandel massiv unsere Zukunft gefährdet, laufen Kohlekraftwerke weiter, damit Konzerne wie RWE noch ein paar Jahre Profite machen können. In Hessen wird der Dannenröder Wald trotz massivem Protest für eine Autobahn gerodet, obwohl intakte Ökosysteme gerade jetzt unverzichtbar sind.

Für wen Politik gemacht wird, zeigt sich auch daran, wer die Auswirkungen der Coronakrise ausbaden muss: während Hunderttausende Menschen ihre Jobs verloren haben, mit weniger Gehalt auskommen müssen, Solo-Selbstständige vor dem Ruin stehen und öffentliche Ausgaben (z.B für Jugendeinrichtungen) gekürzt werden, ist das Vermögen der reichsten deutschen Familien in der Krise gestiegen. Zum Beispiel hat Susanne Klatten (Hauptaktionärin von BMW) 2,7 Milliarden mehr auf dem Konto als zu Beginn der Coronapandemie.

Diese Mechanismen können wir nur ändern, wenn wir gemeinsam Druck aufbauen: gegen die Logik des Profits, gegen sozialfeindliche Politik. Und für eine Gesellschaft, in der Solidarität statt Konkurrenz zählen! Es ist absurd, dass nicht danach entschieden wird, was uns als Gesellschaft weiter bringt und uns allen eine gute Zukunft ermöglicht, sondern danach, was am meisten Geld auf die Kontos der Unternehmer*innen spült. Wir haben keine Lust, diese Logik weiter zu akzeptieren. Trotz Corona hört die Ausbeutung von Natur und Umwelt nicht auf. Deshalb können auch wir uns keine Pause leisten. Mit den nötigen Hygienemaßnahmen sind wir weiterhin auf der Straße. Nur wenn wir viele sind und aktiv werden, wird sich wirklich etwas ändern! Lasst uns kämpfen, und das System ändern! Ob Corona oder Klimakrise: Scheiß auf ihre Profite!

Diskutier mit deinen Freund*innen, mach bei Aktionen mit, organisier dich! Schreib uns auf Insta @klimatreffen_muc wenn du aktiv werden willst. Und teile deine Geschichte unter dem Hashtag #ScheissAufIhreProfite.

Soli-Demo für den Danni: „Grüner“ Kapitalismus heißt Bäume fällen für Konzerne!

Heute gab es in München eine Demonstration und Aktionen in Solidarität mit den Protesten im Dannenröder Forst. Dort halten Aktivist*innen seit über einem Jahr ein Waldstück besetzt, um die Rodung für eine Autobahn zu verhindern. Seit mehreren Tagen geht die hessische Polizei gewaltsam gegen die Klimaschützer*innen im Danni vor, zahlreiche Personen wurden festgenommen und Bäume gefällt. Und das alles, um eine neue Autobahn zu bauen, mitten in der Klimakrise! Profiteure davon sind zum Beispiel ein an der Autobahntrasse gelegenes Ferrero-Werk, der Straßenbaukonzern Strabag und die Autolobby. Natur zerstören für den Profit – für viele, die sich mit Umweltschutz aueinandersetzen, nichts neues. „Soli-Demo für den Danni: „Grüner“ Kapitalismus heißt Bäume fällen für Konzerne!“ weiterlesen